Heute geht es nach Glasgow. Der erste Teil ist eine Fähre von Campbeltown nach Ardrossan. Gestern war ich kurz unruhig, weil die Fähre möglicherweise ausfällt. Abends um 09:40 lief die Fähre in Campbeltown ein und ich konnte ruhig schlafen. Leider nicht allzu lange, denn um sieben Uhr morgens bin ich an der Fähre.
Als Radfahrer solle ich mich zu den Motorradfahrern stellen. Zwei sind vor mir da, mit Steinfurter Kennzeichen. Mit einem freundlichen Moin begrüße ich sie.
Es sind Vater und Tochter auf Schottland und Irland-Tour. Mit den Beiden entwickelt sich ein schönes Gespräch über unsere Touren und Politik und überhaupt. Dann stellt sich auch noch heraus, das die beiden aus Tecklenburg, einem meiner Lieblingsziele aus seligen Rennradzeiten sind. Die Welt ist klein.
In Ardrossan angekommen, freue ich mich über das gute Wetter und nehme die Etappe zügig in Angriff.
Nach etwa 30 Kilometern Fahrt überholt mich ein Mann und spricht mich an. Dort hinten sei die Straße gesperrt. Ich habe aber Glück, das ich ihn träfe, denn er wisse eine Umgehung. Der Mann ist etwas ungepflegt, insbesondere die wenigen vorhandenen Zähne sind ausdrucksstark. Ich erwidere, das ich mir die Sperrung mal ansehen wolle, dann würde ich über einen Umweg entscheiden. Er bietet mir an, vorzufahren um schon mal zu schauen. Jetzt kommt mir die Sache seltsam vor. Ich sage, es sei nicht nötig. Er tritt in die Pedale, ich halte mit. Dann kommt ein Hinweisschild auf eine Baustelle mit Straßensperrung für Fahrzeuge. Ich müsse sofort umkehren und könne viel Zeit und Kraft sparen, empfiehlt mir der Mann. Ich erwidere noch mal, das ich mir das aus der Nähe ansehen wolle.
Die Straße ist für Autos gesperrt für Fußgänger und Radfahrer gitb es einen Pfad. Der Mann will nicht weiter mit und ich bedanke mich für seine Unterstützung.
Der Rest der Route verläuft ruhig. Es gibt noch ein kulinarisches Highlight, ein Stück Schokoladen-Rote-Beete-Kuchen im Pollok-House.
In Glasgow angekommen, merke ich sofort, diese Stadt ist jung, cool und quirlig. Warum bleibe ich nicht einen Tag länger? Hier nur eine Nacht zu bleiben, ist meine aktuelle Fehlentscheidung. Die Planung möchte ich nicht mehr ändern, also muss ich noch mal wieder kommen, wie nach Edingburgh.
