Keine Tour ohne Planung. Keine Planung ohne Fehler. Um überhaupt mal irgendwas planen zu können, bin ich von einer gewissen Durchschnittsgeschwindigkeit ausgegangen. Basierend auf meinen Radtouren rund um München, versehen mit einem großzügigen Abschlag, dachte ich an 18 Km/h. Das werde ich nie und nimmer erreichen. Die Annahme war Quatsch.
Meine Durchschnittsgeschwindigkeiten steigen langsam an, heute habe ich 15,4 Km/h erreicht. Es gab auch mal eine 16,1 Km/h, aber das war eine mit 60 Km recht kurze Strecke und vor allem hatte ich massiven Rückenwind. Heute hatte ich einen kräftigen Gegenwind. Vor allem aber ist die Durchschnittsgeschwindigkeit vom Streckenprofil abhängig. Hier gibt es praktisch keine Ebenen und viele Straßen gehen Hügel den direkten Weg bergan und auch wieder bergab. Bergan macht sich die schiere Masse aus Fahrer, Gepäck und Fahrrad bemerkbar. Bergab kann man auf den kleinen engen Straßen leider auch so brettern, wie man das will.
Dennoch hilft die regelmäßige Geschwindigkeitsmessung. Die Planung der nächsten Etappen wird auf ein immer solideres Fundament gehoben. Ich schaue mir das Profil genauer an und gemeinsam mit der Wettervorhersage wird eine immer realistischere Planung einer sinnvollen Etappenlänge möglich. Dabei wird die steigende Leistungsfähigkeit mit eingeplant. Und schließlich, bin ich im Urlaub! Es bringt nichts, irgendwelche obskuren Leistungsziele erreicht zu haben, aber nichts gesehen zu haben. Pausen und Abstecher müssen immer möglich sein und die Städte der Quartiere besichtigt werden können.
Eines kann man nicht einplanen: Wenn die Wettervorhersage falsch liegt. Nach der Wettervorhersage hätte ich heute gar nicht losfahren dürfen. Wind von vorne und Regen. Der Wind war da, der Regen nicht. So lag ich am Ende 45 Minuten vor der Tagesplanung. Eine andere Sache konnte ich auch nicht vorhersehen: Bislang waren waren die Straßen immer von hohen Hecken gesäumt. Diese Hecken sind gute Windbrecher. Heute gab es zum ersten Mal kaum Hecken. Die Landschaft erinnerte vielmehr an das Emsland.

Messen, planen, Fehler eingestehen und immer auf die Beine hören!