Nach Loch Ness

Beim Start morgens in Tain regnet es. Der Weg führt sanft in die umliegenden Hügel hinauf. Wenn man sich das Regengrau wegdenkt, ist es eine liebliche Mittelgebirgslandschaft, wie man sie auch in Deutschland finden kann. Nur die Gebäude sehen natürlich echt schottisch aus. Gelegentlich riecht es sprittig, ich kann aber nie eine Destille ausmachen.

Um elf hört es auf zu regnen, leider ist es immer noch unangenehm kühl. Darum bin ich froh, um kurz vor zwölf Dingwall zu erreichen und schnell ein Café auszumachen. Der Latte ist gut, das Café für meine Zwecke nur begrenzt geeignet, denn es ist kalt. Ohne Heißgetränk wäre an ein Verweilen kaum zu denken. So geht’s weniger aufgewärmt, als gedacht weiter Richtung Inverness. Die nächste Steigung gehe ich ein wenig sportlicher an, das sorgt auch für Wärme.

In Inverness verlasse ich nach sechseinhalb Wochen die nationale Radroute 1 und begebe mich auf die Route 78, die mich an den Great Glens nach Oban und darüber hinaus führen soll. Die Landschaft wird waldiger und nach einer Weile auf den stark frequentierten Straßen rund um Inverness geht es jetzt auf sehr schönen ruhigen Nebenstrecken nach Dores.

Der erste Blick auf Loch Ness ist atemberaubend, das Licht durch Wolken und Nebel fast unwirklich.

Erster Blick auf Loch Ness

In Dores besuche ich den Nessie-Hunter und beziehe mein Quartier. Zum Abendbrot esse ich im einzigen Lokal des Ortes den Monster-Burger. Jetzt ist ist das Monster weg. Verspeist. Ich werde es dem Hunter nicht erzählen.

 

Altnaharra

Schon bei meinen ersten Beschäftigungen mit der Route auf der Landkarte ist mir Altnaharra aufgefallen. Eine winzige Häuseransammlung am Loch Naver, scheinbar verlassen in der Weite der nördlichen Highlands und doch mit einem Traditionshotel. Erfreulicherweise kann dies in die Rückreise eingeplant werden. Der Weg nach Altnaharra führt am Ufer des Loch Naver entlang und als ich das Hotel das erste mal erblicke steigt meine Vorfreude weiter.

Freundlich werde ich ich in Empfang genommen, mein Zimmer heißt „Wisdom“ und das Fahrrad bekommt einen schönen Stellplatz im Fahrradschuppen. Das ganze Hotel ist gediegen bis altehrwürdig ausgestattet. Im Hausprospekt erfahre ich, das es eine lange Tradition als Stützpunkt für Jäger und Angler hat. Auch die Ausstattung meines Zimmerst ist gediegen bis edel und die Dusche gibt reichlich warmes Wasser, ohne zuviel auf dem Fußboden zu hinterlassen.

Gespannt erwarte ich das Dinner. Es gibt drei Gänge soviel ist klar. Die Gäste zum Dinner werden in der Lounge empfangen. Hier gibt es auch die Speisekarte und erste Getränke können bestellt werden. Bei mir ist es – Überraschung – ein Bier. Dann wird werde ich zu meinem Tisch geführt. Auf dem – Überraschung – kein Bier steht. Meine Tischnachbarn haben ihre Getränke bekommen, also beschließe ich, die Bedienung mal zu fragen, wo denn mein Bier ist. Das ist gar  nicht so einfach, denn die Bedienung ist für längere Zeit verschwunden. Als sie wieder da ist, nimmt sie meine Nachfrager mit stoischer Mine zur Kenntnis und nach einer Weile kommt mein Bier.

Als Vorspeise habe ich Hummer mit Kartoffelsalat gewählt, sie ist köstlich. Als Zwischengang gibt’s Gemüsesuppe. Ich kann nichts herausschmecken, kein Gemüse, kein Gewürz, die Suppe ist annähernd geschmacksneutral.

Als Hauptspeise habe ich mich für Rinderbraten mit Gemüse und Kartoffelpüree entschieden und nicht bereut. Das Fleisch ist perfekt, und auch das Gemüse ist von Konsistenz und Würzung sehr gut, für britische Verhältnisse sogar hervorragend. Zum Nachtisch nehme ich einen Schokoladenkuchen mit Toffee-Sauce, ich muss ein wenig an die Kalorienzufuhr denken. Apropos Kalorienzufuhr, als ich zwischendurch Brot nachbestelle, schaut mich die Bedienung an, als hätte ich ihr gerade einen unsittlichen Antrag gemacht, ich bekomme dann aber mein Brot.

Nach dem Essen ziehe ich mich in die Lounge zurück um noch ein Bier zu trinken. Das will mir leider nicht gelingen, weil keine Bedienung zu finden ist. Auch andere Gäste setzen sich in die Lounge und gehen wieder, zweien folge ich und finde die Bar, die auch öffentlich zugänglich ist. Dort komme ich schnell mit drei Anglern ins Gespräch, von denen einer auch Bergführer war.  So wird es nach einem sehr guten Essen mit miserablen Service noch ein vergnüglicher Abend.

Zwischen Radfahrern und Anglern mag es den einen oder anderen Unterschied geben, aber es finden sich auch viele Gemeinsamkeiten: Man unternimmt etwas, optimiert an der Ausrüstung herum, ist mit Leidenschaft bei der Sache und an der Bar gibt es Geschichten zu erzählen.

Zurück

Nach Erreichen von John o’Groats geht es nun nach Südwesten. Die erste Etappe geht nach Westen. Das ist gut, denn es ist weiter windig und der Wind kommt aus Südsüdost. Manche Windkante treibt mich mächtig voran, andere bremsen mich heftig aus.

Das schöne Wetter macht erst mal Pause und irgendwann fängt es an zu regnen. Der ursprüngliche Plan für den Tag sieht vor,  entweder ein Schlösschen oder eine Landmarke oder beides zu besichtigen. Der neue Plan sieht vor, so schnell wie möglich ins Hotel zu kommen. Es ist interessant den Weg zurück zu fahren. Vieles erkenne ich wieder, manches meine ich zum ersten mal zu sehen. Sicher weiß ich noch, das es in Thurso am Hafen ein Café gibt. Beim Thema Aufwärmen mit Cappuccino gehen die Damen dort radikal vor. Es ist der heißeste Cappuccino, den ich je bekommen habe.

Ein attraktives Plätzchen – heute

Einige Zeit nach der heißen Cappuccino-Pause hört der Regen auf und ich bin früher als gedacht am Hotel. Am späteren Nachmittag ist das Wetter wieder schön, und ich mache einen Rundgang durch Portskerra.

Der Pier in Portskerra

Der neue Tag begrüßt mich mit strahlendem Sonnenschein und einem kräftigen Gegenwind. Ich genieße die Fahrt durch die kargen Hügel der Gegend, obwohl mancher Anstieg mit Gegenwind schon zäh ist. Ab Bettyhill wird die Sonne merklich weniger und verschwindet erst mal. Hier weicht mein Rückweg vom Hinweg ab. Ich folge einem wildromantischen Flüsschen. Während bei der Hinfahrt entweder Moor oder Forstwirtschaft zu sehen waren, wird links und rechts vom Flüsschen intensivere Landwirtschaft, vor allem Schafzucht, betrieben.  Leider bleibt der Gegenwind und ohne Sonne ist der Wind kühl. Irgendwann bestimmen wieder Moor und Wälder das Bild und anstelle des Flusses tritt ein Loch aus dem sich der Fluß speist. Und kurz vor Erreichen des Tagesziels kommt die Sonne wieder zum Vorschein.


 

Robben, Moor und Wind in John o’Groats

Nachdem John o’Groats offensichtlich wichtig geworden ist, ist es nur konsequent den Ort und die Umgebung ein wenig besser kennen zu lernen. Außerdem ist mit dem bunten Wegweiser, an dem die Beweisfotos aufgenommen werden, keineswegs der nordöstlichste Punkt erreicht.

Nach dem Frühstück scheint die Sonne und es ist bereits recht windig. Zunächst geht es zum Hafen. Dort ist der Startpunkt eines keinen Pfades, der mich zunächst zu einem Strand und dann zum nordöstlichsten Punkt führt. Heftiger Wind bläst mir ins Gesicht. Die Frisur hält nicht. Nun wende ich mich nach Süden, dort steht ein Leuchtturm später kommen markante Felsen. Ich entscheide mich am Strand entlang zu gehen. Irgendwann wird der Strand zu schmal und ich gehe oben weiter. Schon bald kommt der nächste Strand. Ich steige wieder hinab. Beim Blick aufs Wasser denke ich, was verwenden die Fischer hier sonderbare Bojen für ihre Reusen. Dann merke ich, die Bojen haben Augen und bewegen sich. Es sind Robben, die mich beobachten. Die Felsen 100 Meter vor mir sind auch keine Felsen, sondern Robben, die am Strand liegen. Vorsichtig verlasse ich den Strand und steige die Anhöhe halb hinauf, setze mich und beobachte die Tiere. Immer wieder näheren sich Robben aus dem Wasser den Robben am Strand. Die heben einmal den Kopf und die Robben im Wasser ziehen sich wieder zurück.

Robben

Weiter geht es zum Leuchtturm, der so ganz in weiss mit seinen gelb umrandeten Fenstern auch in Portugal stehen könnte. Hier ist der Einstieg zu dem Pfad zu einer Formation spitzer Felsen, den Duncansby Stacks. Die See ist unruhig und so stehen sie von Wellen umbrandet und windumtost wie zwei spitze Zauberhüte vor der Steilküste. Hier entdecke ich den Einstieg zu einem Pfad, der ins Moor führt. Schnell ist klar, dort wurde mal Torf abgebaut. Der Pfad ist stellenweise tief eingesunken.

Duncansby Stacks

Auf dem Rückweg kehre ich auf einen Tee und ein Sandwich in das alte Schulhaus ein. Die Dame, die mich versorgt, erzählt, der Torf wurde zum heizen  gebraucht. Die Schulkinder mussten im Winter Torf zum heizen mit in die Schule bringen.

Nach John o’Groats

Die Wettervorhersage ist gut. Der Trubel um die EM-Qualifikationsspiele in der Hotelbar endet vorschriftsmäßig um elf. Meine Form ist besser, als je auf dieser Tour. Trotz allem bin ich aufgeregt. John o’Groats zu erreichen ist für mich wichtig geworden. Das Profil der heutigen Etappe sieht vier steile Anstiege auf den ersten 30 Kilometern vor, danach geht es im üblichen Auf und Ab weiter.

Der Start ist angenehm, es ist kalt, die Sonne scheint und es geht erst mal bergab. Schnell kommt der erste Anstieg und der Schweis beginnt zu fließen. Es geht gut vorran und ich muss mich immer wieder bremsen. Noch 80 Km bis John o’Groates.

Pause

Die Abfahrt ist rasant und bitter kalt. Noch 75 Km bis John o’Groats. Wo ist meine Gelassenheit?

Es wird trüber. Noch 55 Km bis John o’Groats. Um elf ist die Sonne meistens von Wolken bedeckt. Das ist ärgerlich, weil in der Ferne jeweils blauer Himmel auszumachen ist. 

Unterwegs verlasse ich Sutherland und erreiche Caithness. Die Landschaft wird grüner, intensivere Landwirtschaft nimmt zu. Auf dem Weg nach Thurso nimmt die Bebauung auch merklich zu. Noch 45 Km bis John o’Groats.

In Thurso finde ich ein Café: Latte und Strawberry Cheesecake. Als es weiter geht geht, sieht das Wetter freundlicher aus. Noch 35 Km bis John o’Groats.

Blick auf Thurso

Am Ende herrscht strahlender Sonnenschein, die Bebauung wird spärlicher und es gibt auch wieder Moore zwischendrin. Schade nur das der Wind jetzt schräg von vorne kommt. Noch 10 Km bis John o’Groats.

Kurz vor dem Ziel: Die Orkneyinseln voraus

Und dann liegt es auf einmal vor mir. Noch 5 Minuten. Am Ziel.

John o’Groats, mein Fahrrad und ich

Bettyhill Hotel

An der Auffahrt des Bettyhill Hotels winkt mir ein Mann freundlich zu sich. Er begrüßt mich auf deutsch und kümmert sich sofort um einen Platz für mein Rad. 

Carl heißt der Mann und er schleust mich in windeseile durch das Hotel in mein Zimmer. Das ist geschmackvoll schlicht eingerichtet, allerdings mit Gemeinschaftsbad. Carl berichtet, das er noch eine 14 köpfige Radlergruppe erwartet. Ich beeile mich mit dem Duschen.

Am Abend frage ich Carl, warum er so gut deutsch spricht. Er war Berufspilot bei der Airforce und die meiste Zeit im Münsterland und in Ostwestfalen stationiert. Bayern sei nach dem Krieg ja leider an die Amis gefallen.

Als der Ruhestand naht kauft er das geschlossene Hotel und beginnt zu renovieren. Er startet mit 5 Zimmern, heute sind es fast 30.

Den Rest der Geschichte lerne ich beim Frühstück kennen. Eine Dame begrüßt mich und nach meiner Erwiderung meint sie, sprechen wir deutsch, den Akzent kenne sie nur zu gut. Sie sei die Ehefrau. 

Beim Auschecken an der Rezeption steht der mittlere Sohn, der auch gut deutsch spricht.

Die deutsche Sprache ist schön und gut, wichtiger ist, die Küche ist ebenfalls gut. Das Bettyhill Hotel ist ein Ort voller Leben und die Besitzer sind mir sehr herzlich begegnet.

An einem schönen Tag quer durch Sutherland

Bei der Anfahrt nach Lairg wurde die Landschaft bereits rauer, ab Lairg dominieren Moore, Schafzucht und Forstwirtschaft. Die Wettervorhersage für diesen Tag ist durchwachsen und zunächst einmal ist es kalt. Doch die Sonne setzt sich durch und im Windschatten ist es bald angenehm warm.

Der Weg geht nun über einen längeren Zeitraum leicht bergan. Links und rechts sind große forstwirtschaftliche Einschlagflächen und Wiederaufforstung zu sehen. Zwischendrin gibt es Moore. Bei meiner ersten Pause, sehe  ich wenige Meter von der Straße einen großen Stein, gerade einladend, um sich drauf zu setzen. Auf dem Weg dahin sinke ich im Moos tief ein und hole mir nasse Füße. Es sieht trocken aus, ist es aber nicht.

Moor und Wald

Nach eineinhalb Stunden Anstieg kommt die Belohnung, eine langgezogene Abfahrt, offen, wenige Kurven, kaum Verkehr. Danach geht es wieder langgezogen bergan, und wieder bergab zum einem Loch an dessen Ufer der Weg sich idyllisch lang windet. Immer mal wieder halte ich an, um Fotos zu machen. Bei Pausen geht es neben Speis und Trank vor allem um die schöne Aussicht.

Am Loch Loyal

Eher als gedacht erreiche ich Tongue. Hier sehe ich ein Café und kehre auf einen Latte ein. Von der Terrasse des Cafés gibt es einen schönen Blick auf den Strand von Tongue.

Strand bei Bettyhill

Wolken schieben sich vor die Sonne und gut gelaunt nehme ich die letzten 20 Km nach Bettyhill in Angriff. Der Weg ist nicht schlecht, es gibt schöne Ausblicke, aber nach dem spektakulären Vormittag bin ich verwöhnt. Als ich in Bettyhill ankomme, ist die Sonne komplett verschwunden. Trotzdem gibt es noch einmal einen schönen Strandblick. In meinem Hotel werde ich zu meiner Verwunderung und Freude auf deutsch begrüßt.

Glenmorangie und ein Bach

Direkt an der Strecke von Tain nach Lairg liegt die Destillerie Glenmorangie. Das reicht als Grund, um dem Betrieb einen Besuch abzustatten.

Für 7 Pfund Eintritt gibt es eine 45 minütigen Führung und eine Whisky-Probe. Die Führung ist gut gemacht. Sie spricht die Sinne an, es gibt vor allem immer wieder etwas zu riechen und jeweils gute Erklärungen dazu. Der Produktionsprozess wird gut erklärt und auch die Geschichte der Brennerei kommt nicht zu kurz.

Exklusiver Fahrrad-Parkplatz

Ein für mich interessanter Aspekt ist, das die Destillerie ursprünglich eine Brauerei war. Die Zutaten für Whisky und Bier unterscheiden sich ja nicht so sehr. Der Brauereibesitzer dachte, er könne mit der Whiskyproduktion mehr Geld verdienen und sattelte um. Aus der Gründungsphase der Brennerei ergeben sich sich auch andere Aspekte der Produktion, die bis heute weiter gelten. Zum Abschluss der Führung gibt es ein Gläschen 10-Jährigen mit Erläuterungen. Ein lohnenswerter Besuch.

Auf der Fahrt nach Lairg geht es sehr lange am Dornoch Firth entlang, der sich bis weit ins Landesinnere erstreckt. Als er passiert ist, wird es interessant. Erst kommt unerwartet eine Tragepassage, denn an einer Eisenbahnbrücke gilt es eine Treppe zu überwinden. Und dann folgen bald die letzten 10 Km dieser Etappe, die sehr schön an einem wilden Flüsschen entlang gehen. Auf der einen Seite rauscht der Bach, auf der anderen Seite wird die Natur merklich rauer. 

Sehr beeindruckend war auch ein Konvoi aus Anglerautos, bei denen Riesenangeln außen angebrachte waren. Beim Rauschen des Wassers denke ich heute trotzdem nicht an Fische, sondern an die Quelle, aus der das Wasser für den berühmten Whisky entnommen wird. Slange Var!

Wildes Wasser

Eine Sorge weniger

Seit ungefähr drei Wochen plagt mich der Gedanke, schleppe ich zu viel Ausrüstung mit mir rum? Immer wieder begegne ich Radlern, die mit wesentlich weniger Gepäck unterwegs sind und dementsprechend auch besser die Steigungen hochkommen.

Heute morgen ist das Wetter nicht gut, es ist auch nicht schlecht, mal kommt die Sonne raus, mal gibt es Nieselregen. Aber zu Beginn der Fahrt ist es gerade mal 12 Grad warm. Mit einem leichten Nieselregen von der Seite ist die wärmere Radhose und das lange Unterhemd als zweiter Base-Layer sehr angenehm. Ich bin froh, die warme Radbekleidung dabei zu haben.

Auf in die Highlands

Nach einem eher trüben Tag in Inverness ist es heute strahlend schön. Heute geht es in die Highlands. Von der Brücke über den Firth of Beauly werfe ich noch mal einen Blick auf Inverness, und von ab, wird der Blick nach vorne und vor allem zur Seite gerichtet. Der Weg führt über zum Teil frisch asphaltierte Straßen eine Hügelkette hinauf. Zur rechten liegt jeweils das Meer. Bei schönem Wetter ergeben sich immer wieder tolle Ausblicke. Bei sonnigem Wetter und Rückenwind macht das Radeln auch besonders viel Spaß. Obwohl, ein paar Tropfen bekomme ich in den Hügeln zwischendurch ab, aber das macht nichts.

Wälder, Wiesen, Felder und Buchten

Nach einer langen und genussvollen Abfahrt erreiche ich Cromarty. Dort soll mich eine Fähre über den Firth of Cromarty nach Nigg bringen. Und wenn es läuft, dann läufts. Am Anleger ist ein hübsches kleines Café, ich komme mit netten Leuten ins Gespräch und irgendwann macht mich ein Gast aufmerksam: „Die Fähre ist da!“.

Blick von der Fähre nach Nigg

Die Überfahrt ist ein exklusives Vergnügen, denn ich bin der einzige Passagier auf der kleinen Fähre. Von Nigg aus geht es dann weiter nach Tain. Es geht immer über wenig befahrene Nebenstrecken und bis sich der Weg nach Osten wendet, habe ich Rücken- oder Seitenwind.

Die Strecke ist 68 km lang und es werden gut 600 Höhenmeter überwunden. Als ich in Tain eintreffe, denke ich, das hätte auch noch ein Stündchen länger sein dürfen. Als ich aus der Dusche komme, regnet es draußen. Die Highlands begrüßen mich freundlich und mit einem guten Timing.