08.02.2018
Kurz nach Sieben wache ich auf. Neun Stunden habe ich fest geschlafen. Das Zelt und viele Dünen sind mit Raureif bedeckt. Es ist kalt und trüb.Es gibt wieder ein reichhaltiges Frühstück mit Eiern, Dattel-Kaiserschmarren und Obst.
Auf geht’s. Es geht in den Dünen hoch hinaus und stellenweise ist es steil. Ein Kamel strauchelt und die Ladung gerät ins Rutschen. Während ich seine Kamele halte, kommt Mohamed seinem Kollegen Mesud zur Hilfe und befestigt die Ladung neu. Von den hohen Dünen bieten sich tolle Fernsichten.
Unterwegs weisen uns unsere Führer auf Gazellenspuren hin. Leider bekommen wir kein Tier zu sehen.
Zum Mittagessen gibt es Salat und eine heiße Suppe. Da es den ganzen Tag nicht wirklich warm wird, eine gute Wahl. Zum Nachtisch gibt es Obst.
Weiter geht es. Unterwegs beklagt Ulrike, das wir noch kein Skelett gefunden haben. Gegen Abend finden wir wenigstens einen ausgebleichten Knochen. Schließlich schlagen wir in einem Tal unser Nachtlager auf.
Jörg entdeckt etwas entfernt im Tal ein Auto. Wir nehmen es mit dem Feldstecher in Augenschein. Es scheint verlassen da zu stehen. Ahmed weiß Bescheid: „Voiture kaputt!“. Wenig später kommen drei Jeeps ins Tal. Sie fahren en zunächst zum kaputten Auto, düsen dann ein wenig herum, und bauen dann etwas entfernt von uns ein Lager auf.
Am Abend erleben wir einen grandiosen Sonnenuntergang.
09.02.2018
Heute geht es zum Baden. Mitten in der Wüste gibt es eine mineralstoffhaltige Quelle. In stetigem Auf und Ab geht es weiter. Bald kommt ein felsiger Bereich. Ich finde einen schönen Stein. Gegen Mittag steigen wir auf einen Hügel und dann sehen wir Grün.
Am Rand der Grünbereiches schlagen wir unsern Mittagsrastplatz auf. An der Quelle selbst stehen drei Jeeps und ein paar Zelte. Unser Rastplatz ist von relativ vermüllten Bereichen umgeben. Überall liegen weiße Tücher rum, über die ich mich weigere zu reflektieren und auch leere Wasserflaschen. So eine heiße Quelle zieht Besucher an. Eine Toilette und ein paar Mülleimer wären da sinnvoll.Jörg und ich gehen zur Quelle vor. Um die Quelle hat sich ein Pool gebildet. Drei Männer baden darin. Sie informieren und, das sie die Vorhut ein größeren Gruppe seinen, die bald komme.Wir beeilen uns mit dem Bad. Als erstes sind Judith und Ulrike im Wasser. Jörg und ich folgen in züchtigem Abstand. Das Wasser ist warm und enthält dem Geruch nach Spuren von Schwefelwasserstoff. Während wir uns im Bade ahlen,bereiten, Ahmed, Mohamed und Mesud das Mittagessen zu: Teigtaschen, Makaroni mit Gemüsesoße und Obst. Nach dem Essen machen wir einen Rundgang um den See. Judith und Jörg waren schon mal hier und stellen fest, das der See an Fläche verloren hat.
Weiter geht’s. Das Bad in dem warmen Wasser hat müde gemacht. Meine wunden Fersen schmerzen. Ich steige aufs Kamel. Mesud bereitet den Sitzplatz vor und ich steige auf. Einziger Halt ist ein Eisenbügel vor mir. Steigbügel gibt es nicht. Das Kamel steht auf, ich halte mich gut fest, das Kamel, steht und ich sitze oben. Die erste Hürde ist genommen. Es geht über einen Talboden und ich versuche aufrecht zu sitzen und den Griff locker zu lassen. Dann geht es die ersten Dünen rauf. Das geht gut. Die Aussicht vom Kamel ist toll. Man sieht weit und muss sich nicht aufs trittsichere Gehen konzentrieren. Auf den Weg muss man auch auf dem Rücken eines Kamels achten. Wenn es steil bergab geht muss man sich schon gut festhalten. Wenn es steil bergab geht, ist es aufregend. Vor einem tut sich ein Abgrund auf. Das Kamel beschleunigt leicht und leicht schliddernd geht es runter. In diesen Situationen bin ich nur damit beschäftigt auf dem Kamel zu bleiben. Es gelingt.Den ganzen Tag war es recht stark bewölkt. Als wir unsere Lager aufbauen, sehe ich eine regelrechte Unwetterfront. In den Nachbartälern geht Regen nieder. Wir bleiben trocken. Dann entsteht am Horizont ein Regenbogen.
Auch die Unwetterfront ist beindruckend:
Am Abend gibt der untere Teil des Reisverschlusses des Außenzeltes den Geist auf. Er schließt nicht mehr. Alle Reparaturversuche, alles schmieren mit Seife nützt nix. Ich suche eine Reisverschlussposition, die alles einigermaßen zusammen hält.
10.02.2018
Die Nach war arschkalt, dennoch habe ich gut geschlafen. Eis liegt auf meinem Zelt. Ich will es fotografieren und will mein iPhone aus dem Schlafsack holen. Da liegt es nicht. Ich muss es im Schlaf aus dem Schlafsack gewühlt haben. Nun liegt es daneben und ist entladen. Gut, das ich mich für eine üppige Stromversorgung entschieden habe. Bislang konnte ich alles mit dem Powerpack des Solarpanels laden, nun wird das Zweitpowerpack angezapft. Die Solaranlage baue ich auch schon mal auf. Sobald die Sonne über den Dünenkamm steigt, beginnt eine fröhliche Stromproduktion.Es gibt wie immer ein gutes Frühstück und schon bald ist klar, dies wird ein strahlend schöner Tag. Fröhlich schreiten wir voran. Es ist warm und ich habe mich an das Gehen auf Sand gewöhnt.