Auf die Eisseespitze

Die Wettervorhersage ist nicht so toll und Gewitter könnte es am Nachmittag auch geben. Also haben Christian und ich eine flexible Planung gemacht: Erst mal auf die Eisseespitze (3230 m) und dann, wenn das Wetter noch hält auf die Butzenspitze (3300 m) gleich nebenan.

2016 haben wir schon mal einen Anlauf genommen, mussten wegen Neuschnee aber abbrechen. Nun also ein neuer Anlauf. Der fängt gut an. Am Parkplatz der Seilbahn bemerke ich, dass ich meine Bergstiefel am Hotel liegen lassen habe. Da ich feste Bergschuhe mit Vibramsohle anhabe, entschließe ich mich, es mit denen zu probieren. Mal sehen, wie weit ich komme.

Wie schon 2016 verlieren wir den Pfad kurz hinter dem Einstieg aus dem Blick. Anders als 2016 finden wir ihn schnell wieder. Steil geht es durch eine Flanke bergan. wir gewinnen zügig Höhe. Dann sind wir auf einem breiten Grat und der Pfad verläuft weniger steil. Dann türmt sich Blockwerk vor aus auf und der Weg wird interessant: Mal ist es ein gut begehbarer Pfad mal ist Kraxelei erforderlich.

Weg auf die Eisseespitze

Manchmal verlieren wir den Pfad auch aus den Augen. Dann wird gesucht und eine Kraxeleinlage endet mit der Erkenntnis, wo wir hätten langgehen sollen. Unser Weg führt uns nun zum Gipfelaufbau. Mit leichter Kletterei erreichen wir den Gipfelstab.

Gipfelaufbau der Eisseespitze
Gipfelaufbau der Eisseespitze

Oben begrüßen uns Bergsteiger aus Südtirol. Sie berichten, dass sie ebenfalls Schwierigkeiten hatten, den Weg zu finden.

Die umliegenden Berge sind schon Wolkenverhangen. Wir machen eine kurze Gipfelrast.  Die Butzenspitze lassen wir aus. Wir wollen ohne Hast absteigen. Der Abstieg läuft besser als gedacht. Von oben ist der Wegverlauf gut auszumachen und die Kletterstellen sind bis auf eine gut abzuklettern. An einer aussichtsreichen Stelle machen wir noch einmal Rast und steigen gemütlich zur Seilbahn hinunter. Als wir dort ankommen beginnt es zu regnen.

Fazit: Die leichten Bergschuhe haben sich für so eine Tour hervorragend bewährt.

Nachtrag: 08.07.2018 – Auf die Schesaplana

Als Einstieg für unsere Tourenwoche haben Christian und ich uns die Schesaplana vorgenommen. Mit der Seilbahn geht es zu Ausgangspunkt, dem Lünersee. Gemütlich wandern wir am Seeufer entlang. Irgendwann führt eine Abzweigung in die Berge. Wir lassen es ruhig angehen. Nach einer guten Stunde erreichen wir die Totalphütte. Wir lassen sie rechts liegen und machen wenig später in einem idyllischen Talkessel Rast. Aus dem Weg wird nun ein Bergpfad. Bald queren wir das erste Schneefeld. Es ist viel los. In beide Richtungen. Es kommen uns viele Berg Tourengeher entgegen. An einigen Stellen staut es sich.

Nun ist ein Schneefeld zu queren, das höchste Konzentration erfordert. Direkt neben der Spur fällt es steil ab. Gelegentlich gibt es einfache Kraxelstellen, an denen die Hände benutzt werden müssen. Nach Überwindung einer etwas mühsam zu begehenden Rinne, gelangt man auf einen Pass. Hier wird auf die Schweizer Grenze hingewiesen. Wir wurden aber nicht kontrolliert. Ist das noch zeitgemäß? Nun ja, von dem Pass aus geht es nun umschwierig auf den Gipfel. Nach dem Tag viel wolkiger und windiger als vorhergesagt war, reißt auf dem gut besuchten Gipfel die Sonne auf und wir genießen eine ausgiebige Gipfelrast.

Der Abstieg verläuft problemlos. Wir nutzen einige Schneefelder und gelangen wieder zum Ausgangspunkt unserer Tour. Da sind viele Menschen. Die stehen in einer Schlange. Nach 40 Minuten sind auch wir an der Reihe und fahren mit der Seilbahn zurück zum Auto.

Fazit: Super Einstieg: Fast 3.000 Meter Höhe erreicht, Fels und Schneekontakt, aber nicht zu schwierig.