Auf die Ammergauer Kreuzspitze

Gestern Abend schickt Christian eine Nachricht. Ob ich Lust habe, auf die Ammergauer Kreuzspitze zu gehen? Treffen um 09:10 Uhr. Ein kurzer Check: Das Brot reicht für die Tour, Getränke auch. Oh ja.

Wir treffen uns in Buchenau und fahren zusammen zum Ausgangspunkt an der Grenze zu Österreich. Dort geht es zunächst durch ein Kar, bis wir den Einstieg zum eigentlichen Weg finden. Gemütlich geht’s los. Erst fast eben, dann wenig steil durch lichten Wald. Gelegentlich queren wir ein paar Schuttreißen. Nach einer ganzen Weile wird es ein wenig steiler. Dann sehen wir das Kar, durch das wir steigen werden.

Das ist der ideale Zeitpunkt für die erste Pause. Etwas vor uns ist ein junges Paar, das wir bereits auf dem Parkplatz gesehen haben. ich wundere mich, das die noch nicht weiter oben sind.

Weiter geht es erst etwas mühsam durch das Kar und dann meist in Gratnähe durch Latschenfelder. Der Aufstieg ist deutlich steiler geworden aber immer noch umschwierig. Kurz vor Ende des Latschenbereichs machen wir eine zweite Pause. Wir können von unserem Platz aus dem wir die Aufstiegsroute weitgehend ausmachen. Vor uns sind noch zwei Gruppen im Aufstieg und einige im Abstieg.

Blick auf den Steig zum Gipfel

Nun sind wir im Felsgelände und der Steig ist immer noch gut gehbar. Nach einiger Zeit beginnt die Kraxelei. Es gibt ein paar Absätze, wo die Hände hilfreich sind. Das Gelände ist durchwegs gut gestuft, mit vielen Griffen und Tritten und der Weg ist kleinteilig markiert. Nach der anregenden Kraxelei und weiter auf einen Steig erreichen wir nach 3 Stunden 40 Minuten den Gipfel.

Die Aussicht ist toll und wir machen ausgiebig Rast. Kurz vor uns ist das junge Pärchen angekommen. Die bewegen sich im Fels unsicher.

Oben am Kreuz der Spitze

Der Abstieg ist im Fels genauso anregend wie der Aufstieg. Es ist schön, auch mal die Hände zu nehmen, es ist aber nirgendwo stressig. Entspannt nehmen wir dann den Rest des Abstiegs in Angriff. Wir sprechen über Politik und Philosophie und Software und Informatik. Für mich ein schöner Tag.

 

Mit dem Rennrad nach Ebersberg und zurück nach München

Ulrike hat die Idee, mal in den Münchner Osten zu fahren, z.B. nach Ebersberg. Heute ist gutes Wetter und wir starten an der Brudermühlbrücke. Hinter dem Ostbahnhof wird die Tour angenehm. Durch Parks und über Nebenstrecken erreichen wir das Freizeitgelände Riem. Die Sonne scheint, wir quatschen über Urlaube und wir rollen nach Osten. Nun verlassen wir München. Über Ottendichl erreichen wir auf gepflegten Nebenstrecken Weissenfeld.

Hier biegen wir nach Südosten ab. Dann geht es links weiter nach Purfing. Da ist die erste Traumstraße: Nebenstrecke, guter Belag, fast kein Verkehr durch eine bayrische Bilderbuchlandschaft. Ebenso angenehm geht es weiter über Frotzhofen und Anzing. Kurz vor Forstinning biegen wir in den Eberberger Forst ab. Der Radweg neben der Staatsstraße ist gut ausgebaut, aber trotz eines schönen Sonntags sind viele Autos und auch etliche LKW unterwegs.

Ulrike bemerkt, das wir langsamer geworden sind. Der Grund, wir fahren leicht bergan. Kurz vor vor Ebersberg ist es nicht mehr leicht sondern merklich bergan. Am Klostersee in Ebersberg checken wir die Lage. Wir löschen Durst, genießen das sonntägliche Idyll mit Badegästen und Tretbootfahrern und beschließen auf der Kugleralm in Ebersberg zu Mittag zu essen.

Ein Glücksgriff: Wir treffen interessante Menschen und essen sehr gut: Ein kleiner Salat und Spinatknödel mit Wurzelgemüse und geriebenen Käse. Das Lokal mit Bergblick, die freundliche Bedienung und das exzellente Essen sind eine klare Empfehlung.

Nach dem Essen geht es über eine schöne kleine Straße bergab. Das ist gut, um wieder in Schwung zu kommen. Weiter geht es nach Grafing-Bahnhof und dann nach Moosach. Es ist warm und sonnig, wenig Verkehr auf den Straßen, so macht radeln Spaß.

Kurz hinter Moosach kommt die Prüfung des Tages: Eine ernst zunehmende Steigung auf dem Weg nach Oberpframmern. Es folgt eine langgezogene Abfahrt und eine weitere Steigung. Dann kommt ein Radabschnitt zum Träumen: eine gepflegte schmale Nebenstrecke mit leichtem Auf und Ab und kleinen Kurven. Zu allem Überfluss steht der Holunder in Blüte und wir sammeln Dolden für die Zubereitung von Köstlichkeiten.

Von nun an geht es überwiegend bergab und wir erreichen über kleine Sträßchen oder gute Radwege Hohenkirchen-Siegertsbrunn. Weiter geht’s nach Hohenbrunn. Hier steigt Ulrike in die S-Bahn. Ich radele weiter nach München.

Gegenüber von Grünwalder Stadion treffen Ulrike und ich uns wieder. Dieses Wiedersehen ist uns ein gemeinsames Eis in Thalkirchen wert. Das ist der schöne Abschluss einer tollen Tour und eines schönen Tages.

Länge: 91 Km, 550 Höhenmeter, beste Bedingungen.