Nach 10 Tagen auf dem Sattel war mal ein Ruhetag notwendig. Die Streckeneinteilung und die geografische Lage boten Bridlington an, ein mittelgroßes Seebad. Außerdem habe ich hier eine sehr preisgünstige Unterkunft gefunden.
Früh musste ich in der Unterkunft, dem Schofield Guest House sein, bis 14:00 Uhr. Also gestaltete ich die Tour flott. Bei der Anfahrt zur Unterkunft bemerkte ich bei vielen Gebäuden einen Erhaltungszustand, der nach meinem dafürhalten für ein Seebad nicht so toll ist.
Im Schofield Guest House wurde ich freundlich begrüßt und erlebte sogleich die erste Überraschung: Bereits um 17:00 Uhr stand wieder Warmwasser zum Duschen zur Verfügung. Solange wollte ich nicht warten, also habe ich kalt geduscht.
Dann zum Waschsalon: Mein wunderbarer Waschsalon war nur wenige Häuser weiter in der Straße und schon nach kurzer Zeit bekam ich Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Eine kleine dicke Frau kam herein, stellte ihre Tasche direkt neben mich ab und erzählte mir irgendetwas über ihre Plätzchen. Ich verstand nur einzelne Worte. Freundlich wies ich sie darauf hin, das ich Ausländer sei und Englisch nur schlecht verstände. Sie erkundigte sich woher ich käme und redete weiter auf mich ein. Mein Feedback war bescheiden. Wenn ich etwas verstand, versuchte ich mich an dem Gespräch zu beteiligen, meistens verstand ich nur einzelne Wörter. Wenig später kam noch ein Mann dazu. Nun wandte sich die Frau an diesen. Und nun verstand ich auch, das die Frau an einem Dialog eher nicht interessiert war. Der Mann wurde genauso gnadenlos zu getextet, wie ich.
Nach der Wäsche wurde es Zeit, Bridlington nähr kennen zu lernen. Es gab auffällig viele Imbissbuden, Spielhallen und Wettbüros. Die schicken Cafés, mit denen ich geliebäugelt habe, blieben aus. Und dann stand mitten auf der Strandpromenade ein Rummelplatz mit Riesenrad und Karussells und allem, was dazu gehört. Auch der Hafen, ganz in der Nähe, war zugepflastert mit Imbissbuden. Ich entschied mich für Fish & Chips an einer gut frequentierten Bude. Das Ambiente war schmuddelig, das Essen gut.
Bridlington hat einen Nord- und einen Südstrand. Ich entschied mich am ersten Tag, den Nordstrand zu besichtigen. Nachdem ich den Rummel und die Spielhallen passiert hatte wurde es ruhig, aber einladend wurde es nie.
Am Zweiten Tag habe ich mir Südstrand und historische Altstadt vorgenommen. Der Südstrand ist schöner, hier gibt es auch einzelne ansprechende Einkehrmöglichkeiten. Im Café eines Spas habe ich ein Stück vorzüglichen Karottenkuchen gegessen. Auch die Altstadt war interessant. Vor allem die alte Kirche mit ihren unterschiedlichen Türmen. In der Kirche befindet sich eine Ausstellung zur Baugeschichte der Kirche. 900 Jahre wurde an dem Bauwerk gebaut und geändert. Begonnen wurde im 11. Jahrhundert, ihre heute Gestalt und auch die Türme hat die Kirche in den 1870er erhalten.
Obwohl in Bridlington Meeresfrüchte aus dem Wasser geholt werden, ist es mir nicht gelungen, ein schönes Fischrestaurant zu finden. Am Hafen gab es eine Meeresfrüchtebude, da habe ich für 5 Pfund frischen Krebs gegessen, sehr lecker. Alles in allem ist Bridlington eine interessante Erfahrung: In Zukunft werde ich genauer hinschauen und versuchen um Badeorte mit Rummel und Spielhöllen einen Bogen zu machen.