Von Boston nach Lincoln

Nach Kings Lynn war Boston die nächste alte Handelsmetropole, die Station war. Wie Kings Lynn war auch Boston Hansestadt. Im Mittelalter reich und mächtig, war jetzt alles ein wenig abgerockt. Der mächtige Kirchturm, der auch als Leuchtturm diente, dominiert das Stadtbild. Ansonsten gibt es reizvolle alte Gebäude, z.B. das alte Gildehaus. Aber man sieht der Stadt an, dass sie schon bessere Zeiten gesehen hat. Das wiederum macht einen gewissen Charme aus. Altes ist halt alt, nicht wie neu. Manches alte Gemäuer ist nach einer Restaurierung ja in einem so guten Zustand, wie nie zuvor in seiner langen Existenz.

Altstadtgasse in Boston

Von Boston folgt der Radweg dem Flüsschen Whitham nach Lincoln. Über die Hälfte des Weges sind für den Autoverkehrt gesperrt, der Rest verläuft weit überwiegend über wenig befahrene Nebenstrecken. Eine Strecke zum Genussradeln, wenn nicht gerade so wie heute, Wind und Regen von vorne kommen. Schon aus 15 Km Entfernung kann ich die Silhouette von Lincoln ausmachen. Immer wieder gibt es eindrucksvolle Sichten auf die Stadt. Die aufragenden Baudenkmäler, das Schloss und vor allem die Kathedrale liegen auf einem Hügel. Der Radweg dahin führt über eine Straße, die wie eine Wand vor mir aufragt. Zum ersten Mal beschließe ich, zu schieben.
Die Altstadt von Lincoln ist wirklich schön und die Kathedrale ist sehr beeindruckend. Das Schloss kann für einen horrenden Eintritt besichtigt werden. Da ich heute noch weiter muss, verzichte ich darauf. Bei schönem Wetter stelle ich es mir angenehm vor, dort und in den vielen Cafés und Kneipen drumherum Geld ausgeben. Und darauf ist die ganze Umgebung auch ausgelegt.

Vor der Kathedrale von Lincoln

Lincoln ist schick, sehr touristisch und damit ein Kontrapunkt zum leicht verlotterten Boston.

 

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