Radtouren sind wie Software-Projekte

Radtouren brauchen eine sorgfältige Planung, Softwareprojekte auch. Am Anfang gibt es eine Vision, ein grobes Bild, eine ungefähre Idee. Wenn es konkreter wird, werden ein paar Meilensteine festgelegt: Anfang, Ende, ungefährer Zeitbedarf und ein paar Zwischenstationen, die man unbedingt besuchen möchte. Außerdem gibt es ein Budget, das nicht überschritten werden darf. Wird es noch konkreter, werden die Abschnitte zwischen den Meilensteinen in kleine Abschnitte zerlegt. Dann wird jeder Abschnitt genauer betrachtet und geplant.

Beim Radeln werden die Detailplanungen manchmal verworfen. Andere Lösungen erweisen sich als praktikabler. Die meisten Detailplanungen helfen, eine sichere und schöne Tour zu erleben. Ich muss nicht wissen, was hinter jeder Ecke kommt. Wenn jedoch mal 30 Km kein Ort kommt, dann ist es gut, das vorher zu wissen. Aber die letzten Details können eben erst bei der Umsetzung festgelegt werden.

Fazit: Ein agiles Vorgehensmodell ist für Radtouren und Software-Projekte hilfreich.

Ein Unterschied bleibt: Beim Radeln tanke ich Energie. Bei Software-Projekten wird sie eingesetzt. Über Vorgehensmodelle denke ich bei beiden nach.

Test test Test

Mit einem Trekking-Rad mit Satteltaschen und Lowridern bin ich noch nie gereist. Das neue Material wird vom 17. Mai bis zum 27. Mai 2017 getestet.

Die Testtour ist der Nordseeküstenradweg von Hamburg bis zur dänischen Grenze. Von dort geht es weiter über die Grenzroute nach Flensburg. Das ist kein Härtetest, aber genug Zeit auf dem Sattel, um das neue Material kennen zu lernen. Einschließlich Sattel. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle muss komfortabel sein.

Es wird konkret

Nach ein paar vorgeplänkeln habe ich heute das Gespräch mit meinem Arbeitgeber gesucht. Er ist bereit, das mitzumachen, d.h. mir 2 Monate frei zu geben. Es handelt sich vor allem um Überstunden,  die  in einem Projekt angefallen sind.

Ab jetzt wird konkret geplant,

Als erstes habe ich beim meinem Freund Matthias Gepäcktaschen für vorne und hinten bestellt. Die Wahl fiel auf Ortlieb, in Großbritannien soll es ja auch mal regnen.

Das Fahrrad ist gewählt

Ich dachte immer daran, das Fahrrad bei meinem Freund Matthias zum kaufen. Aber manchmal kommt es anders. Und es ist ist naheliegend. Mein Vater fährt ein wunderschönes Tout Terrain. Er möchte auf ein E-Bike umsteigen und sucht einen Käufer. Nachher einer ausgiebigen Probefahrt steht fest: Der Käufer bin ich.

Mächtig stolz! Die Geometrie passt perfekt. Das Fahrerhalten ist agil. Passt!

Der Plan reift

Wozu hat man Freunde? Mein Freund Matthias hat ein Fahrradgeschäft und ist ein Superschrauber. Er kennt mich und mein Faible für Qualität und Nachhaltigkeit. Schlecht gesonnene Zeitgenossen würden sagen: Faible für Angeber-Equipment. Egal. Wir haben telefoniert, und er hat mir zwei wunderschöne Räder zusammen gestellt. Beide vereinen echte Langstreckentauglichkeit mit Komfort und guter Verarbeitung. Ich brenne zum einen und zögere zum anderen. Die haben ihren Preis.

Es geht hier das Silk Road und das Tanami von Tout Terrain. Matthias schlägt mir als als Schaltung jeweils die Rohloff-Nabe vor. Die kenne ich schon von meinem Stadtrad, einem  Petersen. Da habe ich gute Erfahrungen mit dem Material gemacht. Für die Kraftübertragung empfiehlt er Riemen. Ich bin von dem Konzept begeistert, frage mich aber: Was ist, wenn der doch mal kaputt geht?

Auf meinen Wunsch hat er jeweils eine USB-Stromversorgung mit berücksichtigt. Da ich mich von Smartphone und GPS-Gerät abhängig fühle, glaube ich, das eine permanente Stromversorgung mich ruhiger radeln lässt.

Ein neues Rad muss her

Bisher bin ich meine Touren mit dem Mountainbike gefahren. Mit einer Lenkradtasche und einem 35-Liter Rucksack bin ich bis zu 2 Wochen unterwegs gewesen. 6 bis 8 Wochen sind eine andere Hausnummer. Da braucht man einfach mehr Ausrüstung. Außerdem möchte ich zwischendurch auf Berge steigen. Die Ausrüstung muss auch noch mit.  Also muss ein Trekkingrad angeschafft werden.

Start – Der Traum

Seit geraumer Zeit schwirrt mir der Plan durch den Kopf, eine große Tour zu unternehmen. Große Tour bedeutet für mich, sechs bis acht Wochen Unterwegs zu sein.

Das Zeitbudget ist vorhanden, ein großes Überstundenkonto. Der Plan ist aktuell: Den Nordseeküsten-Radweg in Großbritannien abzuradeln, in Schottland ein paar Berge zu besteigen und dann weiter